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Erstellt von Admin am Donnerstag, Juni 5, 2008 @ 10:15:38:

von Alfred von Euw

Lieber Markus, liebe Freunde,

Mein "Erntedank" erfolgt etwas spät, aber nichts desto trotz unverändert von Herzen.

Das Kernthema des Symposiums, den Kapitalismus einmal als Sucht zu betrachten und unter diesem Gesichtspunkt nach Auswegen aus der Misere der menschlichen Gesellschaft zu suchen, mag zwar nicht im erhofften Rahmen zur Geltung gekommen sein, eine Bereicherung war das Symposium allemal schon durch die Vielfalt der Begegnungen und Wahrnehmungen, die in mir noch immer nachklingen. Gänzlich neue Gedanken sind in mir aufgeschienen bezüglich der Situation und besonderen Aufgabe von Frauen in unserer Zeit und in Gemeinschaft mit Männern. Ein Thema offensichtlich, das noch nicht ausgereizt ist und weiterer Aufmerksamkeit - und wohl einer noch vertiefteren Sichtweise - bedarf.

Herberts Hinweis, dass doch wohl eine Unterscheidung zu machen sei zwischen Süchten, von denen eine gesellschaftliche Minderheit betroffen sei gegenüber solchen, die gesellschaftlich von einer grossen Mehrheit akzeptiert seien (Alkohol, Television, Konsum,etc.), ist mir 'eingefahren' und ich habe diese Auffassung adaptiert. Inzwischen sehe ich es aber doch bereits wieder anders: Nicht nur medizinisch sondern auch sozial könnte Sucht wohldefiniert werden als "Abhängigkeit infolge längerwährender unechter, vorgetäuschter Bedürfnisbefriedigung". Also nicht die gesellschaftliche Nicht-Akzeptanz ist das entscheidende Kriterium der Sucht, sondern die Abhängigkeit, von der man sich nicht mehr aus eigener Kraft zu befreien vermag.

Woraus dann natürlich sogleich die nächste Frage resultiert: Wer kann einem abhängigen Menschen helfen und wie? Können oder müssen das Menschen sein, die selbst süchtig waren oder noch sind? Wie ist das mit den Menschen, die süchtig sind, das selbst aber noch nicht realisiert haben oder nicht wahr haben möchten? Solcherlei Fragen sodann auf die "kapitalsüchtige" Gesellschaft übertragen, hätte zu äusserst interessanten Diskussionen - und vielleicht Ergebnissen - führen können.

Schade, dass das Symposium zu Ende ging, ehe diesen Fragen nachgegangen werden konnte. Aber was nicht war, das kann ja noch werden. Wir haben jetzt immerhin Anlass und Rechtfertigung für weitere Symposien und ich freue mich schon darauf. An dieser stelle möchte ich nochmals den Organisatoren, Mitwirkenden und Teilnehmern herzlich danken.

Alfred



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