abgeschickt Dienstag, August 1, 2006 @ 17:23:45
Wechselseitige Unterstützungsgemeinschaft
Schritte zur seelisch-geistigen Entfaltung von Individuum und Gemeinschaft:
Zur Perspektive einer menschenwürdigen Zukunft gehört für mich notwendig zuallererst die Perspektive unserer geistig-seelischen Entfaltung. Diese Entfaltung ist nicht etwas, was jemand dem Menschen „beibringen muß“, sondern ist natürlich vorhanden, wenn sie nicht behindert wird. Das Haupthindernis ist für mich der Suchtprozess (inkl. Anorexie und Co-abhängigkeit). Daher ist das Beste, den Suchtprozess in all seinen vielfältigen Verästelungen und Ausfaltungen zum Stillstand zu bringen.
Daher soll in der Gemeinschaft die Sensibilität gegenüber dem Suchtprozeß gestärkt werden und eine Kultur und Tradition entwickelt und gepflegt werden, die Werkzeuge regelmäßig zu nutzen, um den Suchtprozeß zum Stillstand zu bringen:
12 Schritte Programm der Anonymen Alkoholiker zu den jeweiligen Süchten etc. praktizieren,
Sich der diversen Kicks, Berauschungen enthalten, in Nüchternheit und geistiger Klarheit eine innige Verbindung zum Leben und Lebensfreude genießen,
Kraft der Gemeinschaft durch Teilen persönlicher Erfahrung, Kraft und Hoffnung in regelmäßigen Männer- und Frauengruppen und / oder auch gemischten Gruppen, um die weithin vorherrschende persönliche Isolation zu beenden und tiefsitzende Ängste und feindselige Einstellungen loszulassen
Gebet, Meditation, Kunst, Spiel, Feiern und beseelte Rituale
soziales, gemeinnütziges Engagement
Offenheit und Freundlichkeit gegenüber der Vielfalt von Religionsgemeinschaften und anderen geistigen Gemeinschaften und Bewegungen bei gleichzeitiger auch kritischer Wahrnehmung der Suchtprozesse (Fundamentalismus, Gewalt, Doppelmoral, romantischer Scheinwelt, etc.) innerhalb dieser. Pflege einer Anschauung der Welt als offenes System, in die wir mit einer bestimmten Aufgabe gekommen sind, die wir nach besten Kräften versuchen, zu erfüllen. Wir bleiben immer neu Lernende und Wandernde. Es bleiben immer noch Geheimnisse und Wunder, vor denen wir voller Staunen stehen.
Soziale Schritte:
Lebensraum der Generationen
gemeinsam einen gemeinschaftlichen Lebensraum der Generationen auf einem gemeinsamen Grundstück bauen, das man vorher gemeinsam gekauft hat.
Gemeinschaftlicher Lebensraum bestehend aus:
 Gemeinschaftshaus mit Versammlungs- und Veranstaltungsraum, Gemeinschaftsküche, Cafe, offen auch für die umgebende Dorfgemeinschaft,
 Gästewohnungen für Freunde, nicht im eigenen Haushalt lebenden Kinder, etc., Übernachtungsmöglichkeiten für Veranstaltungsbesucher,
 Gemeinschaftssauna und überdachtes und geheiztes Schwimmbecken, Whirlpool etc.
 Gemeinschaftsgarten mit großem Biotopteich,
gemeinsames händisches Arbeiten in großer Gemeinschaft als befriedigende, soziale Erfahrung, Feiern der gemeinsamen Fortschritte und Erfolge.
regelmäßige Treffen zum gemeinsamen Essen, Austausch und zum Feiern;
persönlichen Austausch pflegen zu eigener Lebensqualität, Lebensvision und Lebenspraxis zu Partnerschaft, Ehe, Kinder, Eltern, Beruf, Geld, Haushalt, Gesundheit, Freundschaften, Hobbies, Sport, soziale und politische Engagements, etc. (z. Teil in eigenen Frauen- und Männergruppen), eine, soziale liebevolle Gemeinschaft aufbauen (die mit Geld nicht machbar ist!)
liebevolle Reflexion und Feedback in einer Gemeinschaft fördert bei den Einzelnen und in den verschiedenen Beziehungen Wachstum, Realitätssinn und Heilung von vielfältigen geistig-emotionalen Krankheiten unserer heutigen Zivilisation wie z. B. Isolation, Depression, Egozentrismus, Vielzahl von Ängsten, Konkurrenzdenken, Feindseligkeiten, Süchten, Anorexien und entsprechende Co-abhängigkeiten etc. und schafft Unterstützung im Umgang mit von den selben Krankheiten befallenen Unternehmen, Institutionen, etc.
Angebote an Urlaubs- und Reisegemeinschaften
Die Kinder und die Alten als Säulen der Gemeinschaft:
Achtung und Respekt vor den Kindern und Alten wie in den Traditionen indigener Gemeinschaften. Sie sind die, die „der anderen Welt, die wir nicht kennen“, am nächsten stehen. Daher steht es uns nicht zu, sie zu manipulieren und in unserem Sinne verändern zu wollen, sondern wollen offen für ihre Einzigartigkeit sein und in ihre Lebensprozesse vertrauen.
Nutzung der reichen Erfahrung der Lernwerkstatt Pottenbrunn und anderer ähnlicher Initiativen beim Begleiten des Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen, ohne sie zu dirigieren.
gemeinsame Kindererziehung und gemeinsame Pflege kranker und alter Menschen in einer Mehr-Generationen-Gemeinschaft, Lebensraum (Hort) auch für Kinder, Jugendliche, rüstige PensionistInnen und Lebensraum für ältere pflegebedürftige Menschen
Lebensraum als ein Mehr-Generationen-Lebensraum, der besonders auch die Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen und der Älteren berücksichtigt, („Abenteuer“spiel- und Rückzugsbereiche, Bibliotheks- Lese- und Komputerräume, Werkstätten
Lebensraum und Lebensschule als Alternative zum konventionellen Schulbesuch,
Interkulturelles und gobales Netzwerken
WUG als Stützpunkte für interkulturellen und internationalen Austausch für Jugendliche, jüngere, mittlere und ältere Erwachsene, Mitwirkung an den jährlichen interkulturellen Open Space Symposium des 7 Generationen Netzwerkes.
Aufbau einer Sozialwirtschaft:
Die TeilnehmerInnen halten sich gegenseitig über ihre wirtschaftliche Entwicklung am laufenden, nehmen gegenseitig Anteil daran und unterstützen sich gegenseitig nach Kräften, wo immer und wann immer sie können.
Finanzielle Schritte:
Ausgehend von einer starken seelisch-geistigen und sozialen Basis ist leichter vorstellbar, auch einen neuen Umgang mit Geld und Vermögen als dienendes Werkzeug der Gemeinschaft zu entwickeln und zu pflegen. Wir lassen die herkömmliche kapitalistische Nutzung los und gewinnen einen neuen Reichtum durch die Gemeinschaft. Wir schaffen eine echte Alternative zum kapitalistischen Wirtschaften:
1.)Wir bilden eine Gruppe von Menschen, die Geld, Vermögen, Arbeitskraft, Know-how, das wir nicht unmittelbar zum Leben brauchen, in einen gemeinsamen Pool hineingeben. Mit dem was wir hineingeben, sind wir an dem Pool anteilsmäßig beteiligt. Für alle TeilnehmerInnen wird ein Konto geführt, das die jeweilige Beteiligung wiedergibt.
2.) Wir machen unsere finanziellen Verhältnisse untereinander völlig transparent.
3.) Der Pool wird gemeinsam kapitalismusfrei verwaltet. Das im Pool vorhandene Geld, Vermögen etc. wird an die einzelnen TeilnehmerInnen ohne Zinsen oder Miete etc. entsprechend ihren Bedürfnissen zur Nutzung überlassen. Es wird als gemeinsames Werkzeug (ähnlich der Commende) genutzt in Form von 3 Kategorien:
a) Nutzung zum unmittelbaren Leben: zum Beispiel Grundflächen und Wohnung etc.
b) Nutzung für ein Unternehmen
c) Nutzung für gemeinschaftliche, soziale, kulturelle Zwecke
4.) Statt einer Miete oder Darlehenszahlung bringen die nutzenden TeilnehmerInnen nach ihren Kräften laufend neue Werte (Geld, Vermögen, Dienstleistungen, Realwerte, Know-how, etc.) in den Pool ein. Der Höhe nach dient als Orientierung das, was üblicherweise als angemessene Miete für das, was man/frau nutzt, bezahlt wird.
5.) Wir beginnen mit dem Kauf von Land für das Gemeinschaftsprojekt nach diesen Grundsätzen und investieren vorerst die weiter eingebrachten Werte auf dem Grundstück für Gemeinschaftsbauten und Wohnungen. Das angeschaffte Land wird von einem zu gründenden gemeinnützigen Verein treuhändig für die Mitglieder verwaltet. Werte, die von TeilnehmerInnen freigebig zur Verfügung gestellt werden, kommen ins gemeinschaftliche bzw. genossenschaftlich gebundene Eigentum des Vereines, Werte, die leihweise von TeilnehmerInnen eingebracht werden, kommen in das Treuhandeigentum des Vereines für die TeilnehmerInnen (sofern steuerrechtlich günstig, andernfalls ist auch unmittelbares Eigentum des Vereines vorstellbar und die Anteile der TeilnehmerInnen werden im Grundbuch durch ein Treuhandpfandrecht sichergestellt).
Jedenfalls sollen die von den TeilnehmerInnen eingebrachten Werte grundbücherlich abgesichert werden.
6.) TeilnehmerInnen können jederzeit aus der Gemeinschaft aussteigen und ihren Anteil laut Kontostand in Form von Geld zum Zeitpunkt des Austrittes wertgesichert wieder mitnehmen. Durch entsprechende Fristen soll der Fortbestand der Gemeinschaft gesichert werden.
7.) Das im gemeinsamen Pool angeschaffte Realvermögen soll immer in Händen der Gemeinschaft bleiben und nicht zu Anteilen an die TeilnehmerInnen übertragen werden und damit jeder kapitalistischen Verwendung entzogen sein (Spekulieren, Vermieten, Teilen etc.).
8.) Der Vermögenszuwachs wird für weiteren Ausbau einer kapitalismusbefreiten Wirtschaft verwendet.
9.) Für den Wohnungsbau sollen zinsenlose bzw. geförderte Darlehen der öffentlichen Hand genutzt werden. Ein wesentlicher Teil der Finanzierung erfolgt dadurch, daß Professionisten gefunden werden, die sich auch an der Gemeinschaft und am gemeinsamen Pool beteiligen. Desgleichen arbeitslose Handwerker, die ebenfalls Teilhaber werden.
10.) Die Bauten werden von der Gemeinschaft errichtet. Es soll auch die Möglichkeit geben, daß TeilnehmerInnen selbständig Bauten errichten können auf einem ihnen zur Verfügung gestellten Platz mit vorhandener Infrastruktur (Gas-, Wasser-, Kanal-, Strom- und Fernwärmeanschluß etc.). TeilnehmerInnen können diese wieder abbauen und mitnehmen oder der Gemeinschaft gegen Abgeltung überlassen.
Dies ist ein erster Entwurf, der gemeinsam zu überarbeiten und weiterzuentwickeln ist.
Markus Distelberger