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Erstellt von Admin am Freitag, April 18, 2008 @ 12:45:45:

Dr. Markus Distelberger schrieb:

>Danke auch für all deine anderen Inputs und Mithilfe.
>Von gestern ist mir besonders in Erinnerung, wie du, wie schon öfter, betont
>hast, dass du deine Aufmerksamkeit auf das Positive lenken möchtest, das,
>was du haben möchtest und nicht sosehr auf das, was negativ ist, wie z. B.
>die Süchte. Magst du mit mir in einen E-Mail-Diskurs darüber eintreten, da
>weiter drüber zu forschen?
>
>
ja, gern.

>Ich würde mit folgender Frage an dich anfangen: Was ist negativ?
>

Da würd ich gleich mal mit der Frage anfangen: was ist für mich positiv?
:-)
oder: was ist für mich hilfreich?

Hier kann ich gleich mal anfangen, nach Wörtern zu suchen, nach
Zuständen, Erinnerungen, Situationen ....
Was ist für mich hilfreich, was zieht mich an, was beflügelt mich, wie
wann und wo bin ich dem nahe, was ich selbst sein will, wo fühle ich
mich wohl....

Damit vermeide ich auch diese Dualismus-Falle, die Du ansprichst. Ich
muss nämlich gar kein "Gegenteil" mehr benennen.
Es bleibt unbenannt, was es noch alles an Situationen gibt außer denen,
die ich angesprochen habe. Und ob jene unangesprochenen Situationen
welche wären, die auch gut aber jetzt grad nicht dran sind, oder für
mich nicht passend, oder für gar niemanden passend, oder woanders
angemessen , oder noch was anderes... das heißt, das Nicht-Benennen
nimmt keine Berwertung vorweg.

Und meine Aufmerksamtkeit und Energie sind bei dem, wovon ich möchte,
das es wächst.
Aus dem Bewustseins der eigenen Schönheit wächst m.E. sehr viel Kraft
und Freiheit. Die Liebe der Welt sehe ich am besten, wenn ich sie immer
wieder bewusst wahrnehmen, in all ihren kleinen Wundern, in all ihrer
unscheinbaren Allgegenwart. In bin nicht in Gefahr, das zu oft zu
üben... :-)

alles Liebe
nicole

> Etwas, was
>mir gerade Unbehagen oder Schmerz bereitet, etwas, was ich nicht will, ....
>wie willst du das zu einer Grundlage machen für Enscheidungen, wenn das was
>du jetzt für negativ hältst, vielleicht morgen sich herausstellt, dass es
>die Vorstufe für was unglaublich "Positives" ist?
>Ist das nicht ein Dualismus, negativ - positiv, der uns nicht wirklich
>weiterbringt?
>
>Müssen wir nicht aus solchen Dualismen aussteigen, um frei zu sein,
>wahrzunehmen, was da ist in unserem Leben, sei es nun Gefangensein in
>Süchten oder Freiheit und spirituelle Verbindung?
>
>
>mit lieben Grüßen
>
>Markus

lieber Markus,

hier noch ein Beitrag, der zu unserem Austausch passt, zum Thema "Hinwendung zum Positiven":
Ein Auszug aus en.wikipedia.org: "Appreciative Inquiry", ein anscheinend immer wieter verbreiter Zugang. :-)
liebe Grüße
nicole

Appreciative Inquiry is a particular way of asking questions and envisioning the future that fosters positive relationships and builds on the basic goodness in a person, a situation, or an organization. In so doing, it enhances a system's capacity for collaboration and change.[1] Appreciative Inquiry utilizes a 4-stage process focusing on:

DISCOVER: The identification of organizational processes that work well.
DREAM: The envisioning of processes that would work well in the future.
DESIGN: Planning and prioritizing processes that would work well.
DESTINY (or DELIVER): The implementation (execution) of the proposed design.[2] [3]
The basic idea is to build organizations around what works, rather than trying to fix what doesn't.
It is the opposite of problem solving.

Lieber Markus,

ich denke, unterschiedliche Menschen finden zu jedem Zeitpunkt
unterschiedliche Dinge hinlfreich. Für manche ist es wahrscheinlich gut,
sich einmal voll in Wut hineinzulassen, für andere, ein detailliertes
Inventar ihrer eigenen Fehltritte zu machen, und für wieder andere (oder
zT auch für die gleichen) ist es gut, ihre eigene Unversehrheit und
Heiligkeit wahr zu nehmen.

Wir müssen uns hier ja nicht auf einen Weg einigen, oder alle
gleichzeitig das gleiche machen.

Für mich ist im Moment ein Benennen der Schönheit der Welt, sowie ein
Ruhen im Bewusstsein meiner eigenen unzerrüttbaren Kostbarkeit anziehend
und kraftgebend. Ganz trau ich mich eh nicht, nicht immer, aber doch
immer mehr, immer öfter.
Die Angst davor, zuzugeben, dass man in Ordnung ist, vielleicht sogar
richtig schön, ist schon bemerkenwert. oder? Und hat vielleicht eine
Paralelle in meiner Abneigung davor, anzunehmen, dass die Welt ein
großes Wunder und voller Schönheit und Liebe ist.
Wenn mir die Welt schön scheint, sagt mein politisch geschultes Hirn,
dann heißt das bloß, dass ich mich belüge, mir etwas vormache, oder
etwas Wichtiges übersehen habe. (genauso wie bei dem Blick auf mich
selbst) Dahinter steht dann bei weiterem Nachfragen die Rechtfertigung,
dass nur Problembewusstsein und Leidensdruck eine notwendige Veränderung
herbeiführen können.

Als ob Lernen weh tun müsste. Als ob ein Mensch, der in liebevoller
Verbundenheit mit sich selbst und der Welt steht irgendwie anders
könnte, als sich hilfreich und liebevoll zu verhalten. Nie bin ich
handlungsfähiger, scheint mir, als wenn ich in Freiheit und Kraft in mir
ruhe, und die Welt in freundlicher Offenheit betrachte. Vor diesem
Zustand brauche ich keine Angst zu haben; der wird mich nie zu
destruktivem Verhalten (inklusive destruktivem Stillhalten) führen.

Das Vertrauen darauf, dass wir aus Schönheit und Erfolg lernen, und
Handeln aus Lust und Lebensfreude, darf ruhig allmählich Platz greifen.

In diesem Kontext auf mein Hinweis auf Appreciative Inquiry.

Und anbei noch ein Text von Miranda Holden, aufgrund dessen ich mir ihr
Buch "Boundless Love" gekauft habe. (hab ich Dir eh geborgt).
Der Text ist 3,5 Seiten lang; manchmal verschick ich nur den ersten
Teil, aber hier mal die Langfassung.
Er passt genau zum Thema "Zulassen von Schönheit, Ganzheit und Liebe".
Sie schreibt hier über die Beziehung zum Göttlichen, aber meinem
Verständnis nach geht es genauso um die Beziehung zur Wetl oder zu mir
selbst.

Zu den 12 Schritte Gruppen.:
Ich find sie wie gesagt in vielerlei Hinsicht großartig, und habe sehr
viel dort gelernt. zB der achtsame, gleichberechtigte Austausch; die
Eigneermöchtigung, die darin liegt; das Von-Sich-Sprechen... ganz
großartig :-)

In manchen Bereichen möchte ich derzeit einen direkteren Weg zur Freude
gehen. Paradebeispiel dazu wäre vielleicht Sexualität.
"Fühlen Sie hinterher Schuld, Reue oder Niedergeschlagenheit?"
Na klar, viele Leute fühlen das; kein Wunder in einer Gesellschaft, in
der fast alle Formen menschlicher Sexualität für sündig, krankhaft oder
illegal erklärt worden sind. Mein Lösungansatz wäre hier nicht, das
Verhalten zu beenden, sondern die Schuldgefühle.

Freuen wir uns doch an der Vielfalt der Formen menschlicher Anziehung
und Erotik. Libido ist eine Lebenskraft; sie ist gut, schön und gesund.
und stark, und kraftvoll. Lasst uns laut singen und tanzen und einander
in die Arme werfen. :-) Oder leise und still sein, in inniger
Vereinigung. Lasst uns Tiere und Pflanzen küssen, und unseren eigenen
Körper bestaunen und liebkosen. und Phantasien ausleben. Und uns Raum
geben, Dinge zu tun, die wir selbst nicht verstehen, Raum, in dem
Unbewusstes Gestalt annimmt, sich zeigt und verändert. Lasst uns ganz
vielen begegnen, oder ganz wenigen, je nachdem, was zu uns spricht und
wohin es uns zieht.
und so weiter.
worauf ich hinaus will, ist: heißen wir doch unsere Körperlichkeit und
unserer Sinnlichkeit willkommen, als ein grundlegendes Zeichen von
Lebendigkeit. Dann entwicklen sich tatsächlich viele unterschiedliche
Praktiken, und relativ wenig Schuldgefühle oder andere zugeschriebene
Unzulänglichkeiten einzelner Menschen. Es scheint mir nicht notwendig,
mich selbst für krank zu erklären; im Gegenteil; das war die bisherige
gesellschafltiche Gesamtlinie; ich schlage vor, wir machen jetzt
gemeinsam etwas anderes.

nun gut. soviel dazu...

und ja, ich fänd's schön, wenn dieser Austausch auch für andere
einsehbar ist. Muss von mir aus nicht anonymisiert sein, aber vielleicht
ist es, wie Du sagst, für andere einfacher zuzusteigen? Andererseits
liest man es wohl besonders gern, wenn man die Leute kennt, die sich da
austauschen. Also, wie Du meinst.

jedenfalls alles Liebe
nicole



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