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Lebensgeschichten von Anonymen Alkoholikern Druckbare Version anzeigen
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abgeschickt Montag, April 23, 2007 @ 19:04:55  

Such(t)los

Vor ca. 11 Jahren konnte ich so etwas wie Kapitulation spüren. Es war etwas Fremdes. Man fand mich, wieder einmal, in meiner Wohnung. Es war ein Schock, wieder aufzuwachen, genau dort, wo ich dem Leben endlich, endlich den Rücken kehren wollte. Ich spürte keine Verbindung, zu den Gesichtern, die mich ansahen, zu dem Ort, an dem ich lebte, zu dem Körper, in dem ich steckte. Das Auftauchen aus einer endlosen Tiefe zurück ins Leben, wo alles wieder Gestalt, Namen, Funktionen und Gesichter hat, ist mir heute noch in Erinnerung und das verzweifelte Entsetzen darüber.
So kam es ... daß ich mich sagen hörte, mit einer Stimme, die nicht wie meine klang: „Gebt mir nichts mehr zu trinken.“ Und gleich darauf: „Ich will nicht mehr trinken.“ Ich habe bis heute das Gefühl, daß da irgendwas aus mir sprach, das ich bis zu diesem Moment weder wahrnehmen konnte noch wollte. Denn bis dahin hatte ich mit aller Kraft, allem Widerstand daran festgehalten, daß ich mir mit dem „Abtauchen“ mit Hilfe von Substanzen - mehrheitlich Alkohol - die Möglichkeit schuf, mein Leben irgendwie „durchzustehen“. Etwas war in sich zusammengefallen, äußerlich und geistig. Das dauerte eine Sekunde, nicht länger. Dann schob sich wieder das gewohnte Verhalten davor. Offenbar konnte ich nicht sterben oder aussteigen – ich musste also funktionieren. „Gebt mir nichts mehr“, so denke ich heute, war vielleicht der erste Moment, wo ich nach Hilfe suchte. Das tat ich ja nie, ich war ein „Selbstreparierer“. Und das „Ich will nicht mehr“, das hörte sich für mich furchterregend, fremd an. Im nächsten Moment wollte ich es wieder weghaben. Mein ganzes Wesen richtete sich wieder darauf aus, mein – für mich ohnehin irreparables Inneres wieder irgendwie herzurichten und den äußerlichen Schein aufzupolieren. So ließ ich mich in mein erstes Meeting führen, allein konnte ich mich nicht mehr orientieren. Die Tatsache, daß ich dort saß, nicht mehr aufstehen und weggehen konnte, ohne Hilfe, löste nur Abscheu und Widerwillen gegen mich selbst aus.
Ich begab mich ... zögernd auf einen Weg, der mich erstmals dorthin führte, wo ich erkennen musste, daß ich nicht gewaltsam versuchen sollte, etwas aufrechtzuerhalten. Mich also von allem zu trennen, was bisher meine Handlungen, mein Tun und Lassen, geleitet hatte. Ich sollte alles loslassen (ein fürchterliches Wort), was ich bisher so krampfhaft festzuhalten versuchte. Das war nicht „nur“ der Alkohol. Das kam mir gar nicht so beängstigend vor. Vielmehr ängstigte mich, daß ich aufhören musste, z.B. das Gedanken- und Gefühlsgebäude, das ich um meine damalige Partnerschaft gebaut hatte, aufzugeben. Nicht zu versuchen, es ständig zu reparieren, das bröckelnde Mauerwerk notdürftig zu kitten – es einfach zusammenfallen lassen. Dasselbe mit allen sonstigen zwischenmenschlichen Bezie-hungen, Kind, Enkelkind, Eltern, dem ungeheuer aufgeblähten beruflichen Wollen und Tun usw. Langsam begriff ich, und ich wehrte mich mit zunehmender körperlicher Gesundung mit aller Kraft dagegen. Denn das hieß, auf den Punkt gebracht – ich habe möglicherweise das richtige oder „gute“ gewollt – jedoch das falsche getan und gelebt, gedacht. Das Erkennen dieser für mich und meine Welt so folgenschweren Irrtümer bereitete mir dieselben Schmerzen wie das unfreiwillige Zurückkehren ins Leben nach einem Ausstiegsversuch.
So starb ich erstmals „wirklich“, doch behutsam, ohne Gewalt, langsam, das Sterben fühlte sich mit den Jahren irgendwie heilend an.
Ich ging weiter und wurde mehr und mehr reduziert auf mich selbst – und das gefiel mir lange nicht. Wie bei einer Zwiebel löste sich vieles von mir – alles, das, was ich nicht loslassen konnte und wollte. Und jedes Mal erstickte ich fast in Verzweiflung. Doch ich nahm die Krücken an, die man mir gab. Ich empfand es unmenschlich: Die Freunde, das Gedankengut der AA, alles reichte mir Krücken, machte jedoch keine Anstalten, mir Wege zu ebnen, damit ich leichter gehen konnte oder gar mich zu stützen. Ich musste mich mit den Krücken anfreunden, lernen, sie zu gebrauchen und vor allem, anzunehmen, daß ich ohne sie hinfiel. Im ersten Jahr meiner beginnenden Trockenheit stellte ich sie einige Male weg, denn körperlich hatte ich mich überraschend schnell erholt. Das gab mir ein Gefühl der „wiedererlangten Unbesiegbarkeit“. Es war ein Irrtum. Ich musste mich einige Male kriechend darum bemühen, meine weggeworfenen Krücken wieder zu erreichen.
So kam es, daß ich in ein neues Leben hineinwuchs. Ich lernte überrascht, daß es für qualitäts- und kraftvolles Leben das Wichtigste ist, sich selbst gesund an Leib und Seele zu erhalten. Das hatte ich mehr als 50 Jahre meines Lebens vergessen. Ich musste lernen, mich selbst wahrzunehmen und zu akzeptieren. Es war umgekehrt: nicht das Leben hatte sich nach dem zu richten, was ich für richtig und gut empfand (auch wenn es aus bestem Wollen geschah) – sondern an mir war es, das, was das Leben für mich bereithielt, bedingungslos anzunehmen. Das Staunen dabei ist für mich täglich neu: Die Höhere Macht, die Kraft der Liebe, schenkt mir, was ich mir zutiefst wünschte. Sie ist es, die das kann, was ich nicht kann: Es geschieht das Beste, für mich und um mich herum, das möglich ist. Nicht deswegen, weil ich alles ablehne, bekämpfe, besiegen und ändern will, nicht, weil ich ein „guter Mensch von eigenen Gnaden bin“ , sondern weil ich meinen inneren Widerstand und auch meinen inneren geistigen Hochmut verlieren konnte (beides ist kleiner und handlicher geworden!). Ich versuche täglich, mich der Sorge Gottes anzuvertrauen.
Es wurde, was es ist ... Was geschieht – mit mir? Der Versuch, die Empfehlungen aller 12 Schritte vollinhaltlich, nach meinen Bedürfnissen und meinem Verständnis anzunehmen – sie zu leben- macht mich langsam fähig, mein Leben „nach diesen Grundsätzen ausrichten.“
Zerdenke nicht! Suche nicht! Wäge nicht! Tu etwas! Heißt es ebenfalls.
Nichts von dem, was ich so qualvoll erhalten wollte, ist heute um mich herum. Fast alles musste ich endgültig loslassen – damit es in anderer Form, mit anderen Vorzeichen, durch andere Menschen neu in mein Leben treten kann.

Gute 24 Stunden - Ursula



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abgeschickt Montag, April 23, 2007 @ 19:05:25  

Ein Loslassen......

.....durch das Unmögliches möglich wird. Mein Alkoholismus trat bereits früh in Erscheinung, ohne daß ich meine Alkoholkrankheit wahrgenommen hätte. Freunde und Verwandte haben mich auf mein auffallendes Trinkverhalten hingewiesen, aber irgendetwas tief in meinem Inneren sagte mir, daß diese Vorhaltungen nicht richtig seien. In Wahrheit sei alles anders. Ich sei durchaus in der Lage, mein Trinken zu steuern, im übrigen seien die Kritiker nur neidisch, weil sie nicht soviel vertrügen wie ich.
Auch als der Alkoholkonsum mir eine veritable organische Krankheit verschaffte, meinten die Ärzte, ich solle zum Rauchen aufhören, aber nicht mit dem Trinken, das sei nicht nötig. Zur Ehre der Ärzte muß aber gesagt werden, daß sie über meine tatsächlichen Trinkgewohnheiten und Trinkmengen nicht informiert waren.
Als mir einige Zeit später bewusst wurde, daß ich tatsächlich mit dem Trinken alkoholischer Getränke nicht aufhören konnte, begab ich mich voller Scham in ärztliche Behandlung. In der Folge wurde ich mehrmals stationär in Spitäler aufgenommen. An meinem Zwang zu trinken änderte sich nichts. Jeden Tag wachte ich um 4 Uhr in der Früh auf, umfangen von der Angst, was gestern gewesen sei, und geprägt von dem Vorsatz, nicht mehr trinken zu wollen. Bis um 6 Uhr früh verschlechterte sich dann mein seelischer Zustand zu so großer Angst vor dem kommenden Tag, daß ich einsah, ich würde diesen Tag ohne Alkohol keinesfalls überleben können. Erst als ich die größten Schwierigkeiten im Büro bekam, und meinem Chef versprochen hatte, er werde mit mir wegen Alkohol keine Schwierigkeiten mehr haben, war ich so verzweifelt, daß ich mich entschloß, die Anonymen Alkoholiker anzurufen und um Hilfe zu bitten. Von den AA hatte ich in einer Radiosendung gehört. Es war eine Sendung für die Frau von Radio Steiermark um 8.15 Uhr. Ich war im Krankenstand, saß allein in der Küche und hatte einen Doppelliter Wein vor mir.
Aber damals hatte ich mit dem Alkohol nach meinem Dafürhalten keine Probleme. Als ich in mein erstes Meeting der Gemeinschaft der AA kam, wollte ich eigentlich nur, daß mir ein Arzt namhaft gemacht werde, der für meine damalige komplizierte Blutchemie die passenden Beruhigungspulver verschreiben könnte. Zu meiner eigenen großen Überraschung blieb ich jedoch im Meeting sitzen und hörte mich sagen, daß ich meine Alkoholkrankheit bisher behandeln ließ, aber nunmehr wolle ich endlich selbst etwas gegen diese Krankheit tun. Und ich erfuhr, daß ich das erste Glas für 24 Stunden stehen lassen sollte, und daß diese 24 Stunden jederzeit beginnen könnten. Als ich das Meeting verließ, in dem ich zum ersten Mal in meinem Leben Leute gesehen hatte, die sich selbst als Alkoholiker bezeichneten, aber nach ihrer Darstellung trocken waren, wollte ich in die Stadt gehen, um meinen Abschied vom Alkohol zu feiern. Als ich um die nächste Ecke bog, bemerkte ich einen Taxistandplatz. Ich hatte mir vorgemacht, der nächste Standplatz wäre 300 m weit weg, bei jenem Lokal, das ich für meine Abschiedsfeier vom Alkohol vorgesehen hatte. Da fiel mir ein, daß die 24 Stunden jetzt beginnen könnten und daß ich das noch nie ausprobiert hatte, am Abend mit dem Trinken aufzuhören. Ich stieg in die Straßenbahn und fuhr nach Hause. Meiner Frau erzählte ich, sie brauche sich keine Sorgen mehr machen, ich sei jetzt bei den AA und alles würde gut werden. Meine Frau schaute sehr ungläubig drein, ich ging verärgert schlafen und wachte am nächsten Morgen sehr verkatert auf. Mein Zittern an den Händen war gewaltig. Beim Einräumen des Geschirrspülers fiel mir eine Tasse aus der Hand und es ging mir erbärmlich. Da fiel mir ein, daß ich am Vortag, als ich mich entschlossen hatte, den Freunden im AA-Meeting zu glauben, daß es möglich sei, mit dem Trinken aufzuhören, und ich keinen Abschied vom Alkohol zu feiern brauchte, und mit der Tramway nach Hause fuhr, mein „Saufdruck“ ganz erheblich, ja ich möchte sagen, geradezu messbar, nachgelassen hatte. Ich habe mich entschlossen, nicht in die Garage zu gehen, wo ich in einer Skischuhschachtel einen Liter Rotwein und zwei Flachen Gösser für alle Fälle deponiert hatte, sondern den Freunden weiterhin zu glauben, daß es möglich sei, mit dem Trinken aufzuhören. Und ich erlebte neuerlich dieses Nachlassen des Trinkzwanges. Ich zog mich in mein Kabinett zurück, legte mich mit dem Rücken auf den Teppich und sagte zu Gott, wie ich in so verstand: Wenn es denn soweit sei, so möge er das Trinken von mir nehmen. Ich erinnerte mich in diesem Moment an eine Situation vor einer Operation, wo mir damals der Operateur sagte, er könne mir nicht versprechen, mein Bein nicht zu amputieren, aber er werde sehen, was sich machen lasse. Damals überantwortete ich mich Gott, so wie ich ihn damals verstand und nach der Operation war mein Bein noch ganz da. Und so ähnlich überantwortete ich mein Trinken dann Gott, wie ich ihn damals verstanden habe. Dann ging es mir den ganzen Samstag schlecht. Doch ich musste nichts mehr trinken und ging abends wieder ins Meeting. Ich wurde gefragt, wie es mir gehe und ich sagte, schlecht, weil ich nichts getrunken habe. Da freuten sich meine neugewonnenen Freunde und riefen, es sei das Größte, wenn ein Alkoholiker die ersten 24 Stunden nichts getrunken habe. Später erfuhr ich, daß die AA ein 12-Schritte-Programm haben, dessen 1. Schritt lautet: „Wir gaben zu, daß wir dem Alkohol gegenüber machtlos sind und unser Leben nicht mehr meistern konnten.“ Seit damals bin ich trocken und besuche regelmäßig die Meetings der AA. Ich kann also sagen, ich habe in meinem Leben zwei Dinge wirklich regelmäßig getan: Zunächst Alkohol getrunken und dann die Meetings der AA besucht und trocken und nüchtern gelebt. Und die Freude über meine Trockenheit trägt mich noch heute, 24 Stunden für 24 Stunden, durch mein erfülltes Leben.
G 24 Günter



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abgeschickt Montag, April 23, 2007 @ 19:06:16  

Raus aus der Sucht – rein ins Leben!

Es war vor etlichen Jahren. Ich wachte in der Intensivstation auf. Der Oberarzt sagte nur,
wenn sie noch einmal zur Flasche greifen, brauchen sie einen Roman in Fortsetzungen nicht mehr anzufangen. Ich war körperlich, geistig und seelisch am Ende. Ich konnte mich kaum auf den Beinen halten, ich hatte keine Kraft in den zittrigen Händen, mein Gehirn arbeitete auf Sparflamme – ich konnte kaum einen Gedanken fassen noch konnte ich mir etwas merken.

Nur eines wurde mir in diesem Zustand bewusst. Mit Alkohol geht’s nicht, aber wie geht ein Leben ohne Alkohol? Ich war verzweifelt, hoffnungslos und hatte nur noch Angst vor einem Leben, das ich mir gar nicht vorstellen konnte. Kein Alkohol mehr, nie mehr Alkohol.----

Über Umwege lernte ich Menschen kennen, die sagten, sie seien trockene Alkoholiker und wüssten einen Weg aus der Krise. Sie meinten bei ihnen gäbe es keine hoffnungslosen Fälle. In der Krise läge die Chance und mit ihrer Hilfe könnte ich es schaffen. Ein Versuch würde sich allemal lohnen. Arbeitsunfähig wie ich war, hatte ich nichts zu tun und so ging ich einfach mal hin, um zu sehen, wie das dort funktionieren soll. Erwartet hattet ich mir nichts nur eventuell eine Möglichkeit meinen Alkoholkonsum zu kontrollieren. Ganz aufhören, nie mehr etwas trinken, wie sollte das in dieser Gesellschaft überhaupt funktionieren?

Servus, schön, dass du da bist, wie heißt du?
Ich heiße Hans.
Servus Hans, nimm Platz, willst du den Kaffe mit oder ohne Zucker?
Ohne Zucker und bitte nur halb voll.
Diese liebevolle Freundin gab mir einen halbvollen Becher. Sie wollte mir die Peinlichkeit ersparen, dass ich mich, durch meine zittrigen Hände, mit Kaffe bekleckerte. Außerdem sprach sie mich mit meinem Namen an, damit gab sie mir auch meine menschliche Würde wieder. In den diversen Anstalten sprach man mit mir nur etwa so: wie geht es uns denn? .Das tat gut, endlich wieder ein Mensch zu sein.

Ich blieb sitzen und wartete was dann wohl geschehen würde. Sie sprachen vom so genannten 1. Schritt. Dabei erzählte jeder einzeln seine Lebensgeschichte. Erst dachte ich was interessiert mich deren Saufgeschichten. Was würde es bringen wenn ich denen meine grausliche Geschichte erzähle? Trotzdem spürte ich, meine neuen Freundinnen und Freunde
sprachen nur von sich. Keiner wollte mir etwas „reindrücken“. Ich merkte, sie vertrauten mir ihr Leben an. Solche Geschichten erzählt man nicht jedem. Außerdem merkte ich, die verstehen etwas vom Saufen. Denen kann und musste ich nichts vormachen. Ich fühlte mich das erste Mal verstanden. Und verstand. Gleichzeitig war mir bewusst geworden, diesen Freundinnen und Freunden kann ich vertrauen. Die erzählen auch nichts weiter.

Irgendwann, sprach auch ich über mich. Ich sagte meinen Namen und: ich bin Alkoholiker!
Dieses Zugeben war für mich das Befreiendste meines Lebens! Langsam, erst wenig, dann immer mehr, begann ich zu sprechen. . Es ist ja nicht schön über sein durch Alkohol zerstörtes Leben zu berichten. Aber ich merkte, es war mir darauf leichter. Ich erkannte, Aussprechen mit den richtigen Leuten befreit! Heilung kommt von innen heraus! Und so fühlte ich mich nach jedem Meetingbesuch erleichtert, befreit und gestärkt wieder einen Tag lang nichts zu trinken und es ging mir gut auf meinem Weg in ein neues Leben..

Im 2. Teil des 1. Schrittes geht es darum, dass ich auch mein Leben nicht meistern konnte.
Erst dachte ich, so lange ich nichts getrunken habe ging es mir ja gut, was meinen die damit? Eine Freundin sagte mir, es geht nicht um eine Meisterschaft, es geht einfach darum, wie ich
mein Leben lebe. Wie ich mit meinem Leben in diesem Leben umgehe, darin liegt der Schlüssel zu einem erfüllten Leben. Ich habe viel gelernt und studiert. Wie ich mein Leben lebe, das wusste ich nicht. .

Langsam begriff ich, das erste Glas heute stehen zu lassen ist die einzige, aber entscheidende Weisheit, trocken zu bleiben und damit die Basis für ein schönes Leben zu schaffen. Aber was sollen die anderen 11. Schritte dieses 12. Schritte-Programms? Hier versuche ich mit einer Höheren Macht, wie ich sie verstehe, mit mir und meinen Nächsten ins Reine zu kommen.

Faszinierend ist, nur ich allein schaffe mein Leben, aber ich muss es nicht allein bewältigen.
Ich darf Hilfe annehmen, ich bekomme sie von allen Seiten. Wenn ich auf Gott – meiner Höheren Macht – vertraue, tue ich mir schon wesentlich leichter. Es gibt in meinem Leben Situationen, die kann ich nicht ändern. Hier bitte ich Gott um heitere Gelassenheit. Dort wo ich mein Leben ändern kann, gibt mir mein Gott Mut und zusätzlich die Weisheit das eine vom anderen zu unterscheiden.

Im 4. Schritt der Inventur betrachte ich mich, meine guten Seiten und meine Mängel. Dass ich gute Seiten habe wusste ich gar nicht. Ich kannte nur meine schlechten. Dort wo es mir mangelt, ist es wieder Gott, der mir meine Mängel beseitigt- wenn ich ihn darum bitte. Das heißt für mich, wenn ich z.B. Angst habe, fehlt es mir an Gottvertrauen, wenn ich z.B. hasse, fehlt es mir an Toleranz und Nächstenliebe u.s.w.

Viel von meinen Ängsten und Sorgen, von meiner Wut und meinem Zorn, sind mir genommen worden. Aber ich bin auch ehrlicher, vor allem ehrlicher zu mir. Wichtig ist, ich bin nicht so gut wie ich glaubte, aber ich nicht so schlecht, wie ich mich selbst fühlte. Vor allem kann ich jetzt mit mir selbst und meinen Gefühlen viel besser umgehen. Sehr wichtig war für mich auch die so genannte Groll-Liste. Der Groll hat mich fast umgebracht. Heute weis ich gut mit Groll umzugehen. Nicht dass jetzt alles gut ist mit mir, leider nein, aber ich kann viel besser mit allen meinen Emotionen leben.

Auch mit den Menschen in meiner Umgebung, vor allem mit jenen mit denen ich gerne leben will und muss, habe ich Frieden geschlossen. Ich kann heute jeden grüßen, ich brauche mich für nichts mehr zu genieren, man spricht wieder mit mir und ich kann mit jedem lachen.
Meine kleine Welt ist wieder in Ordnung.

Das ist natürlich nur ein kleiner Teil meines neuen Lebens. 12 kleine Schritte die mich in ein Leben in Fülle führen. In ein Leben voll Zufriedenheit und Freude am Leben. Mehr ist es nicht aber gegen das was eich einmal hatte, ist es gewaltiger Fortschritt.

Eine Gemeinschaft von Freundinnen und Freunden mit denen ich ehrlich, offen und in Freundschaft jederzeit sprechen kann. Hier muss ich nicht der Größte und Beste sein, hier bei uns genügt es wenn ich nur Hans der Alkoholiker bin. Da bin ich nun zu hause. Das hat mir immer gefehlt. Jetzt hab ich auch das.

Ich wollte doch nur wissen wie trinke ich kontrolliert! Was habe ich bekommen - eine Gebrauchsanweisung zum Leben. unabhängig von Geld und Erfolg. .Und lachen kann ich auch wieder.
Ein Sprichwort sagt, wen Gott liebt, dem schenkt er einen Freund. Wie sehr muss Gott mich lieben? Wie viele wahre Freunde habe ich jetzt gefunden.

Hans, der Brigittenauer

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