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Erstellt von Admin am Freitag, April 18, 2008 @ 12:23:03:

Achtsamkeit, Schöpferkraft und diskursive Praxis in Zeiten der Globalisierung



Auch politische Arbeit kann von Freude und Leichtigkeit getragen werden, von Kooperation und Verbundenheit, von Humor, Lebenslust und Gelassenheit. Wut, Empörung und Verzweiflung müssen nicht sein, und Kampf ist nicht die einzig mögliche Metapher für politisches Handeln.

Ich möchte neue Möglichkeiten politischer Arbeit entwerfen, die von einer positiven, lebensbejahenden Grundstimmung getragen werden.

Dabei fließen Strömungen zusammen, die schon jetzt viele Menschen ansprechen:
politisches Engagement für eine bessere Welt; Buddhismus; Konstruktivismus und Postmoderne;
New Thought (wie etwa in The Secret oder Bestellungen beim Universum), Multikulturalismus.

Gemeinsamer Tenor dabei ist, dass die von uns erlebte Wirklichkeit zu großen Teilen von uns selbst (individuell und kollektiv) erschaffen ist. Dass es uns daher frei steht, die Wirklichkeit so zu erschaffen, dass wir uns darin wohl fühlen. Dass es viel weniger Hindernisse im Außen und viel mehr Potential im Innen gibt als wir bisher vermutet haben.

Diese neue Art politischen Arbeitens lässt uns im Hier und Heute, im gegenwärtigen Moment, möglichst das erleben und verkörpern, was wir auch von einer zukünftigen Gesellschaft erhoffen. Ziele und Mittel werden dabei kongruent, und persönliches Wohlbefinden korreliert mit politischer Effektivität.

Diese neuen gedanklichen Zugänge, dieses neue Bewusstsein in Bezug auf gesellschaftliche Veränderungen, sind selbst schon Teil der Veränderung, und bilden darüber hinaus den Nährboden für konkrete Handlungsweisen und Praktiken.

Bestehende politische Bewegungen zeigen bereits Ansätze in diese Richtung. Die Queer Community etwa verwendet Konstruktivismus bewusst als Grundlage gesellschaftspolitischer Interventionen, und bringt Freude und Ironie ebenso ein wie eine ganzheitliche Verbindung von Kreativem, Künstlerischem, Emotionalen, Analytischem und Alltäglichem. In ganz anderer Weise bringen neuheidnische oder andere spirituelle Rituale einen völlig anderen Zugang zu klassischem politischen Aktionismus.

Auf dem Symposium möchte ich nicht nur erste existierende Beispiele aufziegen, sondern darüber hinaus gehende Potentiale beleuchten, Vorschläge entwicklen für ein neues Feld politischen Handelns, in dem Freude, Leichtigkeit und ein Bewusstsein der eigenen Kraft die bestimmenden Merkmale sind.

Viele von uns haben bereits Erfahrung in dieser Richtung gemacht, bringen Erlebnisse, Kraft und Inspiration mit, oder sind selbst neugierig und auf der Suche. Ich freue mich auf einen gemeinsamen Austausch, ein wechselseitiges Befruchten und Bestärken, und ein weiteres Wachsen und Konkretisieren politischer Arbeit, die auf dem Prinzip der Freude und der Anziehung beruht.


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