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Erstellt von Admin am Donnerstag, Juli 16, 2009 @ 15:20:52:

Thema:
> >>>>> Krise - was nun?
>
> Bei persönlichen Krisen lernen wir, sie als Chance zu sehen und für eine
> Veränderung etwas zu tun. Wenn wir unter einer Sucht leiden und am
> Tiefpunkt sind, lernen wir in Meetings zu gehen oder in eine Prozessgruppe
> oder Männergruppe.
>
> Im 12-Schritte-Programm erkennen wir worüber wir machtlos sind, wenden uns
> an
> eine höhere Macht, machen eine persönliche Inventur und machen den
> angerichteten Schaden wieder gut. Wir lernen etwas für unsere Genesung zu
> tun
> und das Ergebnis loszulassen.
>
> In der Tiefenprozessarbeit entscheiden wir uns, unsere Gefühlsregungen
> nicht mehr zu bekämpfen oder wegzudrücken, sondern sie fließen zu lassen
> und uns dabei begleiten zu lassen. Durch diese Vertrauensübungen kommen wir
> mehr mit unseren intuitiven Anteilen in Kontakt. Wir finden nicht nur einen
> Zugang zu unserem Inneren, sondern lernen es auch in Worte zu fassen und
> nach außen zu bringen.
> Mit all' diesen Elementen gestalten wir unsere persönlichen Veränderungen,
> unseren Genesungsprozess.
>
> Können wir daraus für den Umgang mit den aktuellen gesellschaftlichen
> Krisen etwas lernen? Sei es die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise oder
> sei es die schon lange andauernde Ausbeutung des Südens durch den Norden.
>
> Zweifellos ist unser kapitalistisches Wirtschaftssystem ein Suchtsystem.
> Die Gier, das Wecken von Bedürfnissen ist das zugrundeliegende Element. Die
> Selbsttäuschung, dass wir den besseren Lebensentwurf haben als die anderen
> (obwohl wir dabei die Welt und unsere Lebensgrundlagen zerstören) ein
> weiteres Merkmal.
>
> Da ist eine Krise ein Segen. Sie ist eine geniale und hoffentlich auch
> produktive Dynamik, die eine Veränderung eines erstarrten Systems
> ermöglicht.
>
> Viele von uns unterstützen Initiativen und Programme, die zu einer
> Verbesserung der Situation beitragen. Wir trennen den Müll, dämmen das Haus
> oder wohnen sogar in einem Niedrigenergiehaus. Wir legen vielleicht sogar
> unser Geld in einem alternativen Fonds an, der Kleinprojekte in
> ausgebeuteten
> Ländern unterstützt, andere gehen demonstrieren.
>
> Ist das nicht so, wie wenn ein Arbeitssssüchtiger sich noch mehr anstrengt,
> seine Zeit gut einzuteilen und dabei übersieht, dass die Anstrengung das
> Thema ist – oder wie wenn ein Esssüchtiger Biokost in sich hineinschlingt
> und mit Hilfe dieser gesunden Nahrungsmittel nicht wahrhaben will, dass er
> sich überisst.
>
> Zweifellos haben diese guten Programme gute Wirkungen. Doch verführen sie
> uns
> nicht auch, ein noch größeres Ziel, nämlich einen Systemwandel in der
> Gesellschaft aus den Augen zu verlieren? Sind sie nicht Kontrollversuche
> für
> etwas, was nicht zu kontrollieren ist?
>
> Könnte es für unsere Gesellschaft ein Segen sein, wenn wir ähnlich wie bei
> individuellen Suchtprozessen auch vor dem gesellschaftlichem Suchtsystem
> kapitulieren? Könnte da nicht eine kraftvolle Vision entstehen von einer
> neuen Art des Zusammenlebens?
>
> Natürlich möchte ich gerne jetzt schon diese Vision kennen und auch wissen
> ob
> sie verwirklichbar ist, bevor ich zu kapitulieren beginne.
>
> Angeregt werde ich zu solchen Überlegungen von Daniel Quinn: Beyond
> Civilization. Humanity's Next Great Adventure.
>
> Ich lade euch ein, mit mir auch zu diesem Thema Erfahrung, Kraft und
> Hoffnung
> zu teilen.
>
> Anton


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