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Erstellt von Admin am Mittwoch, November 7, 2007 @ 12:45:59:

lang gären manche Gedanken in mir und im Gespräch mit einigen Menschen, bis ich sie annähernd verständlich formulieren und einer größeren Zahl von Menschen vorstellen kann. Dann kommen auch wieder plötzliche "Geistesblitze" wie beim letzten Gemeinschaftstag, als ich den Film über das Kinderheim Loczy in Budapest von Emmi Pikler sah.

Der Film zeigte vor allem, wie die Pflegerinnen die Säuglinge mit ganz besonderer Aufmerksamkeit, Achtung und Zärtlichkeit fütterten, badeten und wickelten wie wenn sie sie mit einem unsichtbaren, zärtlich gesponnenen Schutz-Kokon umhüllen würden. Das besondere an dieser Fürsorge, die diesen oft traumatisierten Säuglingen auffallend zu einem emotional-seelischen Gleichgewicht verhilft, ist ein ständiger und authentischer Dialog von Berührungen der Pflegerin und Wahrnehmungen der Äußerungen des Säuglings. Es wurde berichtet, daß diese Art der alltäglichen und selbstverständlichen Pflege auch bewußt geübt wird, vergleichbar etwa dem bewußten Üben von Atmen oder von Meditation. Und in dieser Pflege ist niemand höher gestellt, weder die Pflegerin noch das Kind. Es ist ein Dialog, ein sehr respektvoller sogar, der so schön schon bei den ganz kleinen Kindern zeigt, wie gut es Menschen tut, wenn ihr eigener Raum und ihre eigene Kraft gewürdigt und geachtet wird.

Da war mir plötzlich klar: Das Thema dieses Filmes ist nicht bloß ein besonderes Kinderheim oder die Behandlung von Säuglingen, es geht um die Art wie in unserer Gesellschaft überhaupt Pflege in Achtsamkeit vor sich gehen könnte.
Könnten nicht Menschen aller Generationen in unserer ganzen Gesellschaft auf je für sie passende Art einen solchen zärtlich und fein gesponnen "Schutz-Kokon" gebrauchen, wenn man/frau nicht immer stark, gesund, "reich und schön" und ein "Sieger" ist sondern auch krank, schwach, bedürftig und hilflos ist und sich sicher und versorgt fühlen möchte? Wie sehr fehlt es oft an der Selbstverständlichkeit einer solchen pfleglichen Lebensweise und wie sehr steht ein auf ständiges Wachstum getrimmtes, expansives Wirtschaften, in der Pflege nur als belastender Kostenfaktor gesehen wird, dagegen?

Der "Garten der Generationen" soll ein Ort, eine Gemeinschaft und ein Netzwerk werden, wo genau diese selbstverständliche Pflege in Achtsamkeit der Menschen, gleich welchen Alters und welchen Geschlechts wieder bewußt geweckt und geübt wird. Ich glaube, daß es gerade in Gemeinschaft da im Alltag eine Quelle von großer Vielfalt an erfüllendem Tätigsein und Nähe mit Menschen zu entdecken gibt: Angefangen vom pfleglichen Umgang miteinander, wie wir miteinander reden, wie wir einander berühren, mit welcher Achtsamkeit wir alltägliche Arbeiten ausführen und wie wir mit den Dingen, die uns zur Verfügung stehen, mit Geld und Gütern umgehen.

So zeichnen sich langsam die Konturen des "Garten der Generationen", und wie konkret durch diesen Gemeinschaft zwischen Menschen entstehen soll, ab. Weitere wichtige Teile, neben der vorher besonders angesprochenen Pfleglichkeit sind das gemeinsame Arbeiten und Wirtschaften für Grundbedürfnisse, das gemeinsame "sozial kommunizierende" Spar-Leihsystem und die gemeinsame Pflege der "Freiräume" und von "fruchtbarem Boden" für die Entfaltung (der Berufung) der einzelnen Menschen und von Gruppen von "Gleichaltrigen" in allen Generationen.

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