abgeschickt Dienstag, April 29, 2008 @ 12:12:13
Vortrag und Seminar
"Menschenrecht auf Ungehorsam"
Gewaltfreie Aktion und ziviler Ungehorsam, alternative Wege aus der Ohnmacht im Zeitalter von Globalisierung, von "Krieg gegen den Terrorismus" und staatlichem Terrorismus mit Atomwaffen.
mit Wolfgang Sternstein
Vortrag Freitag, 04.Jänner 2008 19.00 Uhr
Seminar, Samstag 05. Jänner 10.00 Uhr bis Sonntag 06. Jänner 13.00 Uhr
Ort (geändert!): Statt ursprünglich Bildungshaus St. Hippolyt, St. Pölten
nun: im Reitherhaus, Rathausplatz 22 in Herzogenburg
Wolfgang Sternstein, Dr. phil., Friedens- und Konfliktforscher, Deutschland, von manchen als der "deutsche Gandhi" bezeichnet, hat führend in der deutschen Friedensbewegung der 70er und 80er Jahre gewaltfreien Widerstand gegen Atomwaffen und Atomkraft unter anderem in Form von sogenannten „Pflugschar“-Aktionen geleistet, bei welchen in Militärgelände eingedrungen und Militärgerät, das der Atomrüstung diente, unbenutzbar gemacht ("abgerüstet" wurde. Wegen dieser Aktionen ist er ein dutzend Mal vor Gericht gestanden und achtmal im Gefängnis gesessen. Zahlreiche Veröffentlichungen, unter anderem: "Mein Weg zwischen Gewalt und Gewaltfreiheit. Autobiografie", Verlag Books on Demand 2005 (erhältlich auch beim Autor: sternstein@uwi-ev.de ) Er lebt mit seiner Frau Gisela in Stuttgart, sie haben zwei Kinder und zwei Enkel.
„Pflugschar“- Aktionen (ein Begriff, wie er in Kreisen von religiös-christlich orientierten Teilen der damaligen Friedensbewegung geprägt wurde in Anlehnung an das Bibel-Zitat „Schmiedet eure Schwerter zu Pflugscharen um!“) wirken unter dem Aspekt ihrer physischen Macht vielleicht für manche hilflos oder gar lächerlich, können aber große psychisch-geistige und soziale Macht haben. An ihrer Spitze stehen Menschen, die Angst in einer besonders hervorragenden Weise überwinden. Bei diesem Seminar wollen wir untersuchen, wie heute gewaltfreie Aktion in all ihrer Vielfalt und Pflugscharaktionen im besonderen eine Alternative bieten. Denn diese zeigen, daß es möglich ist, sich von Angst nicht beherrschen zu lassen und auch wie man ganz anders zeigen kann, dass man sich durch "Mächtige" nicht beherrschen lässt. Nämlich auch hier bringen die Menschen, die sich ganz vorne exponieren, oft schwere Opfer oder gehen mutig ein hohes Risiko ein ohne dabei das eigene Leben zu verachten und das Leben anderer zu zerstören, wie es in den aktuellen Aktionen islamistischer und anderer Terroristen geschieht.