abgeschickt Dienstag, März 13, 2007 @ 22:14:52
Gemeinschaften, die für ihre Mitglieder und für ihre Umgebung lebensförderlich sind, bilden eine Basis für eine offene Gesellschaft, ein offenes System für ein "gutes Leben". Und dazu braucht es alle Generationen und es braucht eine lebensförderliche Einstellung:
Wir verspüren in uns einen geistigen Hunger nach Einheit, Verbindung, Wahrheit, Gerechtigkeit, Güte, Größe, Freiheit und Schönheit. Diesen Hunger zu haben ist für uns ein Wesensmerkmal von Menschsein. Diesen Hunger "von außen" zu stillen zu versuchen, führt uns in die Abtrennung und Sucht und in die Illusion der Kontrolle über das Leben. Unsere Erfahrung ist, dass wir uns nicht wirklich glücklich und befreit fühlen können, nichts wirklich Gutes zustandebringen ohne eine Verbindung zum größeren Ganzen, wie auch immer jede und jeder das für sich versteht und lebt.
Die Gemeinschaftstage und das nächste Open Space Symposium sollen ein Ausprobieren eines Lebens "in Gemeinschaft" sein. Hier folgt mehr Information über das Symposium:
Forschungsforum - Dialog der Kulturen - Open Space Symposium
„Widerstand und Achtsamkeit“
„neue Versuche, in ihrer / seiner Wahrheit zu leben“ *)
vom Widerstand zum Wandel
von Gegenmacht zur Macht-Los-igkeit
Ist Widerstand gegen den Kapitalismus zwecklos?
von Opferhaltung gegenüber „dem System“ zum authentisch und lebendig Sein
*) in freier Anlehnung an den Titel eines politischen Essays von Václav Havel, Versuch in der Wahrheit zu leben – Von der Macht der Ohnmächtigen, erschienen 1980 bei Rowohlt TB Verlag GmbH
vom 25. Mai 14.00 Uhr - 28. Mai 2007 13.00 Uhr
im Bildungshaus St. Hippolyt in St. Pölten
Vàclav Havel beschreibt 1978, damals einer der bekanntesten Vertreter der Dissidentengruppe Charta 77 in der damaligen Tschechoslowakei, das System des kommunistischen Ost-Blocks:
„Der Mensch muß nicht an all die Mystifikationen glauben. Er muß sich aber so benehmen, als ob er an sie glaubt, muß sie zumindest schweigend tolerieren oder sich wenigstens mit denen gut stellen, die mit den Mystifikationen operieren. Schon deshalb muß er aber in Lüge leben. Er muß die Lüge nicht akzeptieren. Es reicht, dass er das Leben mit ihr und in ihr akzeptiert. Schon damit bestätigt er das System, erfüllt es, macht es - er ist das System.“
Das kommunistischen System ist zerfallen. Auch unser kapitalistisches System ist unehrlich und lebensfeindlich. Ja, diese „Systeme“ scheinen unsere so genannten Zivilisationen seit ihrem Entstehen vor wenigen tausend Jahren zu begleiten.
Der „Versuch, in unserer Wahrheit zu leben“: Wenn wir uns mit unserer Wahrheit ohne Umschweife in der Gesellschaft zeigen, könnte das so befreiend sein wie wenn im Märchen „Des Kaisers neue Kleider“, das Kind ausruft, „Der Kaiser ist ja nackt“. Woher nehmen wir dafür Kraft, Mut und Unbefangenheit? Woher beziehen wir Bereitschaft und Fähigkeit zu einem "Widerstand" ohne Feindbilder und Sündenböcke?
Dieses Symposium will den Rahmen einer vielfältigen Gemeinschaft bieten mit offenem Raum (open space), sich diesen Fragen und Prozessen zu widmen, vom reichen Erfahrungsschatz aller TeilnehmerInnen zu profitieren und neue (politische) Kraft, Mut und Lebensfreude zu teilen.
Organisation des Open Space
Das Wesen des Open Space Symposium ist es, daß es von den Beiträgen aller TeilnehmerInnen lebt. Anders als bei den letzten Symposien werden diesmal auch keine Personen mehr als besondere „ImpulsgeberInnen“ hervorgehoben. Alle, die ihre Teilnahme zugesagt haben, sind eingeladen sich auch schon vor dem Symposium schriftlich vorzustellen, was dann im Internet allen Interessierten zugänglich gemacht wird. Von den Veranstaltern werden mit Hilfe der TeilnehmerInnenbeiträge auch die Teilnahme von Gästen aus anderen Teilen der Welt unterstützt, sodaß wieder eine sehr internationale Gemeinschaft zusammenkommt.
Erste Zusagen von TeilnehmerInnen:
Avnery Uri, Israelische Friedensbewegung, (kommt abhängig von den Verhältnissen in Israel)
Axmann Susanne, St. Donat, Ktn.
Bargur Jona, Parents Circle, Israel,
Berry Jo, Building Bridges for Peace, England (angefragt)
Blechner Irene, Wien,
Brenner Eva, Theater of Empowerment, Wien
Breunig Dolma, Klagenfurt,
Cervosek, Christine, Biodanza- Spiel und Tanz des Lebens, Eichgraben, NÖ,
Dieme Aliou, afrikanischer Tanz, Wien, Senegal
Distelberger Anna, Studentin der internationalen Entwicklung, Wien
Distelberger Margarete, Arge 7 Generationen, Herzogenburg, NÖ
Distelberger Markus, Arge 7 Generationen, Herzogenburg, NÖ
Donaldson Fred, Original Play, Schweden,
Fischer Eleonore, Experimentierwerkstatt,Wien,
Flaig Ingrid, Gewaltfreie Kommunikation, Dornbirn,
Goss-Mayr Hildegard, Internationaler Versöhnungsbund, Gewaltfreie Aktion, Wien (vielleicht)
Greiner Josef, Experimentierwerkstatt, Wien,
Kirchner Martin, Gemeinschaftsprojekt „Miteinander Zukunft Bauen“, Pyrrha, NÖ
Lieger Nicole, Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte, Wien,
Lirsch Philipp, Performance „Man(n) wird Mensch“, Wien (vielleicht)
Lirsch Stefan, Performance „Man(n) wird Mensch“, Wien (vielleicht)
Magee Pat, Nordirland
Plank Hannes, „Überall ist Tanz“, Gallneukirchen, OÖ
Schrattenholzer Elisabeth, Autorin, Sprach- und Sprechlehrerin, „Die Macht der Sprache“ …,Wien,
Schwermer Heidemarie, "Sterntaler-Experiment" eines Lebens ohne Geld, Deutschland
Sternstein Wolfgang, Gewaltfreier Widerstand gegen Atomwaffen und Atomkraft, Deutschland,
Vaughan Genevieve, Geschenkwirtschaft, Italien/USA